Für ein Lokomotivmodell der preußischen Dampfschnellzuglokomotive S10 im Maßstab 1:16 habe ich die gewölbte Rauchkammertür und die zugehörige Türwand hergestellt. Die Rohbleche sind Laserteile, die Wölbung der Tür und den Kragen der Türwand habe ich auf der Drehbank gebördelt.
Rauchkammertürwand:

1 – Das Blech (DC01, 1 mm stark) wird zwischen zwei Aluplatten gespannt (links im Bild), die verhindern, dass es sich wirft. Gegen die futterseitige Platte (mit Gewinde) wird der Kragen gebördelt; deren Bohrung legt also das Endmaß fest. Die Bohrung in der Halteplatte hat einen um die Blechstärke geringen Radius (daher kann man sie auch in Schritt 4 wieder verwenden)
Bei der S10 hat die Türöffnung nicht den gleichen Mittelpunkt wie die Türwand, sie sitzt etwas tiefer. Zentriert wird die Türwand in der Vorrichtung mit einem Rundmaterial, Durchmesser wie die Bohrung in der Halteplatte, mit einem Absatz vom Durchmesser in der Türöffnung (rechts im Bild). Das Blech muss genau zenriert sein, damit der Kragen nach dem Bördeln überall gleich hoch ist. Die Aluplatten werden mit dem eingespannten Blech in das Vierbackenfutter der Drehbank gespannt.

2 – Die Drehbank läuft auf langsamer Drehzahl. Als Bördewerkzeug dient ein Rundmaterial aus Messing. Das fahre ich gegen das ringförmig herausstehende Blech (auf dem Foto bereits entnommen) und bördele es, unter Zugabe von etwas Öl, um.
Rauchkammertür:

3 – Die Vorrichtung besteht wieder aus zwei Aluplatten. Das Türblech wird mit einem Absatz in der futterseitigen Platte zentriert.

4 – Es reicht, das das Blech von der äusseren Platte am Rand 1 mm ringförmig festgehalten wird – daher kann man als Halter die Platte der Türwandvorrichtung wiederverwenden.

5 – Dann kommt die Vorrichtung mit dem Blech in die Drehbank. Das Messing-Rundmaterial hat die Länge des Radius, mit dem die Tür getrieben wird. Das Ende wird auf der Körnerspitze gelagert, so dass man vor- und zurückfahren kann. Ich habe in den Stahlhalter ein Flachmaterial als Träger eingespannt. Jetzt fährt man den Support so weit zurück und die Körnerspitze so weit vor, bis das Rundmaterial den rot angezeichnetem Kreis berührt, der markiert, ab wo die Wölbung beginnt.

6 – Drehbank anstellen, Support mit Quervorschub zur Mitte fahren, wobei der das Rundmaterial mitnimmt. (nicht über die Mitte hinaus, sonst wird der Stab angehoben)

7 – Das Ergebnis