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Trotz Warnmeldungen produzieren – oder lieber nicht?

Screenshot, Warnmeldungen CAD-Editor, Lüftungsgitter mit langen Stegen
Wenn der teknow-Assistent Warnungen angeigt, gibt es in Deiner Zeichnung Details, die möglicherweise nicht in optimaler Qualität herstellbar sind. Das betrifft vor allem schmale Stege. In vielen Fällen ist das Werkstück trotzdem produzierbar. Manchmal ist die Qualität eines Details auch nicht wichtig, zum Beispiel wenn es sich nur um Stege zur Verbindung der eigentlichen Teile handelt. Es ist für die Software nicht möglich, solche Fälle zu identifizieren. Du kannst dann entscheiden, wie Du vorgehen möchtest – trotzdem produzieren, oder umkonstruieren. Diese Seite gibt Dir Hilfestellung anhand einiger Beispiele. Beachte: Wenn Du eine Zeichnung mit Warnmeldungen produzierst, sind Mängel an den mit den Warnungen markierten Stellen kein Reklamationsgrund. Die Produktion geschieht bezüglich dieser Stellen auf eigenes Risiko. Beispiel 1: Lüftungsgitter mit langen schmalen Stegen Das Lüftungsgitter, 300 mm hoch, 600 mm lang, soll aus 10 mm Stahl geschnitten werden. Die fünf Stege sind lediglich 4 mm breit, bei 560 mm Länge. Hier ist es sehr wahrscheinlich, dass die Stege sich durch den Hitzeeintrag verziehen und nicht parallel sein werden. Da man die Stege mangels Platz schlecht richten kann, lassen sich Abweichungen kaum nachträglich beheben. Daher sollte dieses Werkstück so nicht produziert werden.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, das Werkstück besser produzierbar zu machen. Die Materialstärke könnte verringert werden, oder die Stege verbreitert. Es wäre auch möglich, einige Querstege einzuzeichnen. Sofern die Abmessungen unverändert bleiben müssen, kann auch nur der Rahmen geschnitten werden, und Du schneidest die Stäbe aus einer Rechteckstange 4 x 10 mm und schweißt sie ein (oder der Schlosser macht das). Um die korrekte Position zu treffen, kannst Du Ausklinkungen im Rahmen anbringen. Das sind die Grenzewerte für Stegbreiten: Warnungen: Materialstärke bis 3 mm: Stegbreite kleiner als die doppelte Materialstärke Materialstärke über 3 mm: Stegbreite kleiner als die anderthalbfache Materialstärke Fehler: Materialstärke bis 3 mm: Stegbreite kleiner als die halbe Materialstärke Materialstärke über 3 mm: Stegbreite kleiner als ein Viertel der Materialstärke Beispiel 2: Feinmechanische Teile Die Teile gehören zu einem Lokomotivmodell. Sie sind in einem Rahmen angeordnet, um sie zur weiteren Bearbeitung leichter aufspannen zu können. Es werden in diesen beiden Zeichnungen relativ viele Warnungen angezeigt, da sich die Teile mehrfach wiederholen.
Die Warnungen betreffen einmal die Verbindungen der Teile mit dem Rahmen – diese können in der Regel ignoriert werden, da es sich nur um eine Hilfskonstruktion handelt, die später entfernt wird. Weiterhin gibt es Warnungen, die die eigentlichen Teile betreffen. Hier muss man abwägen. In diesem Fall sind die Teile „per Hand“ nur aufwändig zu produzieren. Sie werden nachfolgend noch weiter bearbeitet, was Gelegenheit gibt, Verzug oder Anschmelzungen zu korrigieren. Eine eventuelle Verfärbung spielt keine Rolle. Es werden ein paar Teile mehr produziert, um Ausfälle ausgleichen zu können. Die Teile ließen sich mit etwas Schwund fertigen und weiterverarbeiten, wie die beiden folgenden Bilder zeigen: links die Teile im fertig bearbeiteten Zustand, rechts eingebaut. Die Teile auf dem folgenden Bild zeigen Beispiele für leichte Anschmelzungen. In diesem Fall war das Ergebnis verwendbar.
Nicht akzeptabel sind solche Fehlstellen an Teilen, die nicht mehr nachbearbeitet werden und die eine hohe optische Qualität haben sollen. Ein Beispiel für ein solches Teil ist ein Klingelschild, das filigrane Buchstaben enthält.